Summer in the city

Heute Morgen lag dieser Sonntag wie ein weißes Blatt Papier vor mir, mit einer einzigen kleinen Notiz im unteren Drittel: einem nachmittäglichen Treffen im Café. Wunderbar! Solche Tage voller Zeit sind mir inzwischen so unglaublich wertvoll! Und ob der Fülle der geschenkten Stunden bin ich zu Fuß zu meinem Nachmittags-Date spaziert. Das Gehen durch die Stadt unterscheidet sich auf eine Art gar nicht so sehr vom Besteigen eines Berges oder vom Joggen am Fluss: Wenn man keine Eile hat und sich einfach dem eigenen Tempo hingibt, geht man irgendwann wie von selbst. Die Konzentration kann sich ganz und gar auf das richten, was um einen herum passiert. Und das ist so einiges an einem Regentag wie diesem: Zwar ist alles gemächlicher als sonst, die Sonntagsträgheit hat sich über die Straßen gelegt. Aber die Cafés sind voller Menschen. Voller Stimmen und Geschäftigkeit. Eine besondere Atmosphäre ist das.

Besonders war auch das Hinterhofcafe, in dem ich mich mit einer lieben Freundin verabredet hatte und das ich noch nicht kannte. Es gab frischen Minztee mit Kandis. Wärme. Wohltuende Gespräche. Das alles zusammen wirkte auf mich so anregend, dass ich nach unserem Treffen weiter durch die Stadt flaniert bin: Mit einem Abstecher ins Museum Brandhorst, wo ich in der Lounge den wunderbaren Ausblick in Richtung neue Pinakothek genossen habe (danke für diese spontane Idee und die Karte, lieber Kartenschenker!), mit einem Bummel durch die Luisenstraße, über den Königsplatz, zum Bahnhof (wo mein Fahrrad stand) und von dort wieder gemächlich zurück nach Hause.

Und als ich darüber nachgedacht habe, wie wohl mir das Gehen tut und wie gern ich eigentlich die Stadt mag (selbst an Regentagen im Frühsommer), ist mir wieder Hanns Josef Ortheil eingefallen. Der ist ein großer Flaneur und hat dieses Thema (wie so viele andere auch) literarisch verarbeitet. Damals im Studium war ich kein großer Ortheil-Fan. Aber gerade bekomme ich richtig Lust, mal wieder in Faustinas Küsse & Co. reinzulesen… 

Ein schönes Restwochenende wünsche ich euch!

Kommentare

  1. Das tönt nach einem wundervollen, entspannten Sonntag :-)
    Oh, und im Museum Brandhorst war ich auch mal, vor längerer Zeit... Da hast du Erinnerungen geweckt... :-)
    Ganz liebi grüäss, anja

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