Helene Hanff: 84 Charing Cross Road
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84 Charing Cross Road hat mir meine mir
meine liebe Kollegin J** zum Geburtstag geschenkt. Sie kennt mich
inzwischen ziemlich gut und füllt ab und zu meine Bildungslücken auf.
(Loriot lässt Grüßen! :-)) Mit diesem "Kultbuch für Vielleser" (Zitat
auf dem Umschlag) hat sie mal wieder einen Toptreffer gelandet. Die Leiden des Jungen Werthers haben es damals noch nicht wirklich geschafft mich zu infizieren, aber spätestens seit Gut gegen Nordwind
bin ich ein großer Fan von Brief- bzw. E-Mail-Romanen. Ich mag daran
das Pointierte (vorausgesetzt mindestens einer der Briefpartner hat
Humor). Und ich mag es, als Leser mitvollziehen zu können, wie
ausschließlich über das Medium Brief/Mail eine tiefe Freundschaft oder
sogar eine Liebesbeziehung entstehen kann.
In dem Briefroman 84 Charing Cross Road
nimmt alles mit einer Buchbestellung seinen Anfang: Die amerikanische
Autorin Helene Hanff (1916-1997) antwortet auf die Zeitungsannonce
eines Londoner Antiquariats und bestellt einige Bücher, die im Amerika
der Nachkriegszeit nicht so leicht zu bekommen sind. Die Antwort kommt
vom zurückhaltenden Frank Doel, der sich fortan - soll heißen in den
nächsten zwanzig Jahren bis zu seinem Tod - um die Anliegen der
amerikanischen Kundin kümmern wird. Die große Gemeinsamkeit der beiden
liegt in ihrer Leidenschaft für Bücher. Und so enthält dieser (übrigens
reale, nicht fiktive!) Briefwechsel nicht nur Formales zur
Bestellabwicklung sondern auch jede Menge Geistreiches. Ich musste oft
schmunzeln, mir am Schluss auch ein Tränchen aus dem Augenwinkel
wischen, und hatte das Bändchen inkl. Nachwort von Rainer Moritz in nur
wenigen Stunden durch.
Infos zum Buch:
Helene Hanff
84 Charing Cross Road
btb Taschenbuch, München
160 Seiten
7,99 Euro
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